Ein Buch das ich jedem weiterempfehlen würde, der Lust hat, einen Einblick in die echte russische Kultur zu bekommen. Ohne Vorurteile, abseits der Klischees & der Stereotypen, unbeeinflusst von den aktuellsten politischen Ereignissen. Für jemanden der mit der Art der russischen Menschen vertraut ist, kann ich mit Sicherheit sagen, dass mit dem Buch ein absolut realitätsnahes Bild der “russischen Seele” dargestellt wird.
Der Schreibstil von Stephan Orth zieht einen sofort in seinen Bann – leicht, unterhaltsam, flüssig und mit einer kleinen, gut verstreuten Prise sarkastischen Humor. Die Zeit am Lesen des Buches vergeht absolut unbemerkt, man möchte immer weiter & weiter in der Geschichte vorankommen, bis man ans Ende gelangt und gleich darauf das nächste Buch von dem Autor aufschlägt (in meinem Fall “Couchsurfing im Iran“).
Nicht nur wegen der Thematik des riesengroßen Landes, bekannt für Matrioshkas & Balalaikas, aber auch der geschilderten Erlebnisse in der Welt des Couchsurfens, machen das Buch noch zusätzlich lesenswert. Für jemanden, der sich immer schon interessiert hat, was das für eine magische Gesellschaft der kostenlosen Unterkünfte sei, ist das definitiv eine vielsagende Einstiegslektüre.
Der einzige Sterneabzug gilt dem Eindruck, dass zum Ende des Buches hin, weniger Beachtung der Details geschenkt wurde. Eine gesamte Stadt und ein Kapitel geraten in Vergessenheit wegen eines Vodka-“Zapois”, aber vielleicht macht auch genau diese Charakteristik das Buch umso glaubwürdiger und wahrheitsgetreuer.
Also nochmal eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich für Reisen, fremde Kulturen & unentdeckte Gebiete interessieren 😊

★★★★☆ (4/5)
Ausgabe: ISBN 978-3-89029-475-9
Piper Verlag, 2017